die Frage: Herr Hofer, wie gehen Sie als Intendant die Aufgabe an?

30.07.2019
Foto: IBA'27/F. Kraufmann
Foto: IBA'27/F. Kraufmann

Die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart tritt in große Fußstapfen. Zur Eröffnung der IBAʼ27 feiert die Werkbundsiedlung am Weißenhof ihren 100. Geburtstag.

Herr Hofer, wie gehen Sie als Intendant die Aufgabe an?

„Schon der Plattformprozess zur Vorbereitung der IBA’27 hat eine regelrechte Welle der Begeisterung für die IBA ausgelöst. In der gesamten Region haben sich durch die Vorbereitungen zur IBA Aktivitäten entfaltet, wurden lange vor dem offiziellen Start Projektideen erdacht und mit neuem Schwung über die Zukunft der Kommunen, der Quartiere, der Region diskutiert.

Mein Team kann aus diesem reichen Schatz an Ideen und Engagement schöpfen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Frage: Wie leben, wohnen und arbeiten wir in der Zukunft? Und wie finden wir die gebauten Formen, die diese Zukunft ermöglichen? Anders als die Architekten und Stadtplaner der Moderne wissen wir heute, dass gute Stadträume nur im Diskurs entstehen. Auch IBA ist ein diskursiver Prozess, nicht ein Wettbewerb um Labels und Auszeichnungen. Hinzu kommt, dass wir im Jahr 2027 etwas zeigen wollen, was weit in die Zukunft weist. Diesem Ziel möchten wir uns zusammen nähern, gute Ansätze gemeinsam besser machen, kollaborativ, kreativ und mutig.

Auf dieser Grundlage fußt die Idee, zunächst mit einer sehr breiten Projektsammlung ein Netz auszuwerfen, um anspruchsvolle Konzepte und Projekte aus der ganzen Region zu finden. Der Ansatz des IBA’27-Netzes ist es, vielversprechende Projektideen zu sammeln. Ausgewählte Ideen werden dann im Dialog zu IBAʼ27-Projekten weiterentwickelt. Aus ihnen rekrutieren sich auch die IBAʼ27-Quartiere. Gleichzeitig entsteht im Verlauf unserer IBA ein Katalog urbaner Praxis, der die Transformationsprozesse in der Region zeigt. Vermutlich wird dies eine der Haupterkenntnisse der IBA in der Region Stuttgart sein: Wir brauchen eine neue Baukultur der Moderne, die synergetisch die großen gesellschaftlichen und technischen Fragen in neuer Form vereint und sich dabei auch kühn über eine fragmentierte baukulturelle Welt der Einzeldisziplinen und Regularien hinwegsetzt.“

Andreas Hofer, Intendant der IBA’27 StadtRegion Stuttgart
www.iba27.de