die Frage: Was macht Europa für die Kultur- und Kreativschaffenden?

03.05.2021
Foto: ERRIN
Foto: ERRIN

Wir stellen jeden Monat einer Persönlichkeit einer Teilbranche der Kreativwirtschaft eine Frage zu aktuellen Entwicklungen in ihrer Branche.

Anna Spechtenhauser, was macht Europa für die Kultur- und Kreativschaffenden?

„Was haben das Internationale Trickfilm-Festival, das Ludwigsburger/Berliner Studio Fizbin, die Stuttgarter Oper und die Serie ‚Babylon Berlin‘ gemeinsam? Sie alle erhielten finanzielle Unterstützung des EU-Programmes Creative Europe und reihen sich somit in eine Vielzahl von deutschen Projekten ein, die dadurch realisiert werden konnten.

Der Teilbereich ‚Media‘ förderte in den letzten 7 Jahren in Deutschland 376 Kinos, Produktions-, Vertriebs- und Verleihfirmen, VOD-Plattformen, Festivals, Games, Fortbildungsinitiativen und die Promotion von europäischen Filmen mit insgesamt 112 Mio. Euro. Die Sparte ‚Kultur‘ unterstützte mit 32 Mio. Euro insgesamt 199 Organisationen aus Deutschland bei der Verwirklichung ihrer Projekte.

Und es geht in die nächste Runde: Mit einer Aufstockung des Budgets von über einer Milliarde Euro auf 2.5 Mrd. wird Creative Europe in den nächsten sieben Jahren weiterhin die kulturelle und sprachliche Vielfalt in Europa, Filme, Medien und Games fördern, die Wettbewerbsfähigkeit stärken und neue Publikumsschichten erschließen. Mehr denn je ist die Unterstützung des durch die Covid-19-Pandemie besonders stark betroffenen Sektors wichtig und Themen wie Digitalisierung, Widerstandsfähigkeit und Internationalisierung der Kultur- und Kreativwirtschaft rücken in den Vordergrund. Zudem sollen grüne, nachhaltige und inklusive Produktionen, sowie die Freiheit und der Pluralismus der Medien gefördert werden.

Mit dem ‚Neuen Europäischen Bauhaus‘ wurde eine weitere neue Kreativinitiative ins Leben gerufen. Es handelt sich um ein ökologisches, wirtschaftliches und kulturelles Projekt, mit dem Design, Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Investitionen kombiniert werden sollen – ähnlich wie das mit der IBA’27 bereits erfolgreich in der Region Stuttgart geschieht. Das Europäische Bauhaus wird in einem innovativen und partizipativen Prozess umgesetzt.

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eines der Hauptthemen, mit dem ich mich im Europabüro der Region Stuttgart in Brüssel beschäftige. Ich leite eine Arbeitsgruppe im Bereich Design und Kreativität und bin im ständigen Austausch mit kreativen Stakeholdern aus ganz Europa. Dies ermöglicht ein frühzeitiges Erkennen von Trends, Ausschreibungen und Möglichkeiten europäischer Kooperation für die Akteure in der Region Stuttgart.“

Anna Spechtenhauser, stellvertretende Leiterin des Europabüros der Region Stuttgart in Brüssel