die Frage: Wie funktionieren partizipative Modelle in der Games-Entwicklung?

30.07.2020
Foto: Chasing Carrots
Foto: Chasing Carrots

Wie funktionieren partizipative Modelle in der Games-Entwicklung?

„31. März 2020 war ein denkwürdiger Tag für uns. Während das öffentliche Leben in den Lockdown schaltete, wagten wir im Homeoffice nach zwei Jahren Vorarbeit mit unserer Wirtschaftssimulation Good Company den entscheidenden Schritt nach außen.

Early Access nennt sich das Prinzip, ein Computerspiel in noch unfertigem Zustand über das Internet zum Kauf anzubieten. Das sichert uns als unabhängige Entwickler frühzeitig Einnahmen, während wir die interessierte Spielerschaft bei der weiteren Entwicklung mit involvieren.

Ein spannender aber auch herausfordernder Prozess. Neben der eigentlichen Spielentwicklung wollen Vorschläge sowie Kritik unserer Community regelmäßig gesammelt und geprüft werden – immer im Abgleich mit unserer kreativen Vision für „Good Company“. Doch aus diesem Austausch ziehen wir kontinuierlich neue Erkenntnisse, die sehr hilfreich sind. So unterstützt uns die Community auch beim Testen des Games und zeigt uns unentdeckte Fehler auf.

Das Modell Early Access birgt noch weiteres Potenzial. Durch diesen quasi kollaborativen Ansatz entsteht über die Zeit auch ein engeres Verhältnis zwischen Gamestudio und Community, das von beidseitiger Wertschätzung und konstruktivem Austausch geprägt ist. Dies wirkt sich natürlich auch positiv auf die Wahrnehmung neuer Spieler aus und trägt zur Bekanntheit des Projekts bei.

Darüber hinaus hat uns das bisherige Feedback der Community gezeigt, dass wir mit „Good Company“ auf einem guten Weg sind. Unser Ziel ist es, eine Wirtschaftssimulation zu entwickeln, die auf ein verspieltes Erscheinungsbild setzt und doch auf den Ebenen der Produktionsabläufe, des Produktdesigns und Mitarbeitermanagements eine realitätsnahe Spielerfahrung verspricht.

Aus diesem Anspruch resultierten bereits Überlegungen, nach Abschluss der Entwicklung mit lokalen Partnern eine Version für den Einsatz an Bildungseinrichtungen zu realisieren. Gamification, die spielerische Vermittlung von Lerninhalten, ist und bleibt ein relevantes Thema. Und es würde uns sehr freuen, wenn wir mit „Good Company“ einen Beitrag leisten können, dies weiter voranzutreiben. Denn auch wenn wir unsere Spiele in erster Linie für eine internationale Spielerschaft kreieren, ist uns seit Gründung auch das regionale Engagement ein wichtiges Anliegen.”

Patrick Tejada ist beim Stuttgarter Indie-Entwickler Chasing Carrots für Texte, PR und Audio zuständig