KI in der Region Stuttgart

12.03.2021
Phoenix Design, Care-o-bot (2015)
Phoenix Design, Care-o-bot (2015)

Wir erleben eine dynamische Zeit für die KI-Entwicklung in der Region Stuttgart. Der KI-Innovationspark Baden-Württemberg ist als derzeit größte Fördermaßnahme des Landes ausgeschrieben, für den sich die Region Stuttgart im Verbund mit den Regionen Neckar/Alb und Karlsruhe bewirbt.

KI-Anwendungen übertreffen die menschliche Intelligenz schon heute – aber nur in abgegrenzten Bereichen, wie z.B. dem autonomen Fahren. KI in der Kreativwirtschaft bedeutet das Erkennen, das intelligente Analysieren und das möglichst kreative Generieren von Inhalten, Modellen und Designs, mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Disziplinen: Die Generierung von Modellen und Materialauswahl für Design oder Architektur, Texterkennung und Textgenerierung im Journalismus oder im Verlagen, Chatbots in der Kommunikation, personalisierte PR und Werbung. Die Schnittstellen der KI zum Menschen müssen von Designern gestaltet werden, wie im Beispiel des Pflegeroboters Care-o-bot von Phoenix Design und dem Fraunhofer IPA.

Verlags- und Medienhäuser können mit einzelnen KI-Bausteinen ihre gesamte Prozesskette optimieren – von der Planung über die Recherche, die Produktion bis zum Verkauf. Der SWR hat mit dem  Bundeshöchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) ein strategisches Projekt zur Analyse der Musik- und Bewegtbilddatenbanken umgesetzt, und dabei die Audio- und Videoinhalte automatisiert verschlagwortet. In den Medienhäusern werden heute bereits einfache publizistische Texte automatisiert verfasst. Ein in diesem Bereich führendes Unternehmen aus der Region ist z.B. AX Semantics. Auch Anwendungen zum Erfassen von Bewegung und Emotionen erfahren durch KI-Einsatz einen Schub. Intelligente virtuelle Wesen, wie im National Geographic Aquarium in New York, werden als autonome digitale Zwillinge an Bedeutung gewinnen. Die Stuttgarter Niederlassung des Unternehmens Pixomondo entwickelte die überaus realistischen Meeresbewohner.

KI hat auch das Potenzial schöpferische Prozesse zu revolutionieren und wo immer ein Algorithmus entwirft, komponiert oder einen Text kreativ formuliert, verändert er die Rolle kreativer Berufe. Um dem gerecht zu werden, benötigen wir neue, kompetitive Ausbildungsgänge und Einrichtungen die sich mit KI und Kreativität auseinandersetzen. Denn es wird eine wesentliche Aufgabe der Gestalter sein, bei allen technischen Möglichkeiten, den Menschen und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt zu behalten und KI dafür zu nutzen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Veit Haug