Zu Gast bei: Frischvergiftung

31.03.2023
Foto: WRS
Foto: WRS

Treibende Bässe in dichter Atmosphäre. Eine dunkle Tanzfläche, gehüllt in bunte Lichter, die sich in Symbiose mit der Musik verändern. So oder so ähnlich kann man sich den Arbeitsplatz von Maximilian Pfisterer und Willy Löbl, den Köpfen hinter Frischvergiftung, zu Beginn ihrer Karriere vorstellen. Die gelernten Grafikdesigner kommen aus der Clubszene. Dort gestalteten sie unter anderem Flyer und Programmhefte, entdeckten aber auch das VJing für sich. Als VJs (Visual Jockeys) erweiterten sie die Audioperformances der DJs um eine visuelle Komponente. Das Gestalten der Visualisierungen begeisterte sie nachhaltig. So nachhaltig, dass sie ihre Arbeit ganz auf Video ausrichteten.

Der Mut und Spaß daran, Neues auszuprobieren, zieht sich wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte. Auf dem „Mapping Festival“ stießen sie vor einigen Jahren auf die gleichnamige Technologie.  Auf einem weißen Karton testeten sie das Projection Mapping und die Software. Heute erwecken sie Gebäude wie das Ludwigsburger Barockschloss oder den Stuttgarter Königsbau mit ihren Videoprojektionen zum Leben. 3D mussten sie auf „die harte Tour“ lernen, verrät Maximilian Pfisterer. Als die Eventagentur Pulsmacher etwas „3D-mäßiges“ gebraucht hat, haben sie selbstbewusst verkündet „Wir können‘s!“ und brachten sich die Software dann selbst bei. Die Möglichkeiten der 3D-Programme bringen sie einen großen Schritt voran. Maximilian Pfisterer wirbt bei seinen Kolleg*innen: „Das sage ich jedem Gestalter oder Designer. Selbst wenn du ein Buch gestaltest, wäre es gut, ein 3D Programm zu beherrschen. Du kannst so viel mehr machen damit.“

Das Ausprobieren gehört zur Identität von Frischvergiftung. In der Tübinger Straße in Stuttgart stapeln sich die Kartons mit Überbleibseln alter und kommender Projekte. Neue Mitarbeiter*innen dürfen keine Scheu vor dem Sprung ins kalte Wasser haben. „Jedes Projekt ist ein neues Rätsel, man startet jedes Mal von vorne.“, so Maximilian Pfisterer. Aber genau diese Projekte machen ihnen auch am meisten Spaß. Für das Wachstum von Frischvergiftung bedeutet die Lust an neuartigen und herausfordernden Projekten allerdings in manchen Fällen, dass sich die Wirtschaftlichkeit hinten anstellen muss.

So vielfältig wie die eingesetzten Technologien sind auch die Projekte und Kunden: Projektionen auf Events wie dem Electrique Baroque in Ludwigsburg, der Langen Nacht der Museen in Stuttgart oder dem Sea You Festival in Freiburg. Ein Stop-Motion- Film für die Baden-Württemberg Stiftung. Produktpräsentationen für Industrieunternehmen wie Mercedes-Benz oder Häfele. Ein 270°-Holodeck für den  Gondelhersteller Doppelmayr mit begehbarem LED-Fußboden. Zwischen Bildschirmen mit 3D-Visualisierungen, riesigen Projektoren, Subwoofern und Modellen bekommt man den Eindruck, dass das Prädikat „interdisziplinäres Designstudio“, wie sich Frischvergiftung selbst nennt, zutreffend gewählt ist. Ihre Anfänge vergessen sie dabei nicht, denn Lieblingsprojekte sind für sie „alles was mit Musik zu tun hat“.  

frischvergiftung.de