27.06.2019, 11:00 Uhr - 28.06.2019, 16:30 Uhr

Dokville

Trickfilm im Dokumentarischen: Animierte Wirklichkeit – Zwischen Fakt und Fiktion

Der 15. Dokville-Branchentreff vom Haus des Dokumentarfilms steht vom 27. bis 28. Juni 2019 unter dem Titel „Animierte Wirklichkeit – Zwischen Fakt und Fiktion“.

Mit namhaften Gästen und Kennern der Branche sprechen wir bei Dokville über neue Projekte und wichtige Entwicklungen im dokumentarischen Fernsehen, im Film und in Serien, sowie in Online-Formaten. Die diesjährige Tagung wird mit einer Keynote von Dr. Till Grahl eröffnet. Er ist wissenschaftlich-künstlerischer Leiter des Deutschen Instituts für Animationsfilm in Dresden. Das DIAF widmet sich in Ausstellungen, in der Forschung und mit einem Archiv dem deutschen Animationsfilm. 

Animation in Dokumentarfilmen hat Hochkonjunktur
Mit Trickfilm zu arbeiten bietet sich besonders an, wenn von Ereignissen keine Bilder vorliegen oder das Innenleben von Protagonisten gezeigt werden soll. Animierte Sequenzen ermöglichen es Zeitzeugen darüber hinaus, anonym zu bleiben. Der Branchentreff Dokville widmet sich in diesem Jahr unter anderem folgenden Fragen: „Wann hat es Sinn, Teile eines Films, einer Serie oder einer VR-Installation zu animieren? Was ist in der Recherche- und Umsetzungsphase zu bedenken?“ Die Verbindung von Footage und Animation zieht sich an beiden Tagen durch die Veranstaltung. In den Filmen „Der Krieg in mir“, „Chris the Swiss“ oder „Kleine Germanen“ werden wir diesen Fragen nachgehen und eine besondere Verknüpfung von Animation und Archivmaterial aufzeigen.

Trickfilmdokus für ein junges Publikum

Auch in diesem Jahr adressiert Dokville ein junges Publikum mit den beiden Produktionen „Warum ich hier bin“ und „Zeitreise Kids! Historische Dokumentation für Kinder“. Kinder- und Jugendfilme haben es generell nicht leicht Sendeplätze zu finden, Dokumentarfilme für diese Zielgruppe sind daher eher eine Rarität im Kinder- und Jugendfernsehen. Frauke Siebold und Eva Werdich von S&W Autoren pitchen in diesem Jahr ihre Dokumentationsreihe „Zeitreise Kids!“ für Kinder ab 8, die jeweils 25 Minuten spannende Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart verspricht.
Im Gespräch mit Annekatrin Hendel
Wir setzen unsere erfolgreiche Gesprächsreihe mit der Szenenbildnerin, Produzentin, Autorin und Regisseurin Annekatrin Hendel fort. Die Filmemacherin widmet sich in ihren Filmen primär ostdeutschen Themen. Denn, so argumentierte sie in einem Interview mit der FAZ: „Ich habe nie Filme gesehen, die etwas mit dem zu tun hatten, wie ich die DDR wahrgenommen habe. Und dann war ich halt so arrogant und naiv und dachte mir, dass, wenn es solche Filme nicht gibt und niemand, nicht einmal meine Kollegen, die noch bei der DEFA gelernt haben, sie machen, dann muss ich’s wohl tun.“ Bei Dokville spricht Annekatrin Hendel mit Knut Elstermann über ihre vielseitige Filmkarriere und über ausgewählte Dokumentarfilme der „Verrats-Trilogie“, sowie „Fassbinder“, „Anderson“ und „Familie Brasch“. Die Regisseurin wurde für ihre Filme mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Grimme-Preis und dem Heiner Carow-Preis der DEFA-Stiftung.
AngeDOKt – Dokumentarfilm trifft Games
Abseits der üblichen Vorgehensweisen (Spiel zum Film) schafft „AngeDOKt“ eine Plattform, bei der eine gemeinsame Entwicklung von Medieninhalten oder auch ungewöhnliche Produktionswege und Projekte im Fokus stehen. In diesem Jahr treffen wir uns zu „AngeDOKt – Dokumentarfilm trifft Games“. Spiele können Dokumentarfilme nicht nur begleiten oder unterstützen, sondern, von Beginn an, gleichberechtigter Teil oder Ausgangspunkt einer Produktion sein. Zudem können Games neue Impulse in eine Dokumentarfilmproduktion einbringen oder neue Projekte anstoßen. Bei dem Projekt „Blautopf VR – Abenteuer Höhlenwelt“ geht der SWR neue Wege. Mit einer kostenlosen Oculus-Go-App können Nutzer die Forscher in die Tiefen dieses magischen Orts begleiten und seine Schönheit erleben. Bei Dokville sprechen wir mit Pixelcloud, den Entwicklern dieser VR Experience und mit den Spielentwicklern Paintbucket Games. Ihr Abenteuerspiel „Through the Darkest of Times“ ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Geschichte am Beispiel des NS-Regimes.

SWR Doku Festival zeitgleich mit Dokville

Die Branche trifft sich bei der Tagung zeitgleich zum „SWR Doku Festival“ in der Stuttgarter Innenstadt. Das Festival findet vom 26. bis 29. Juni statt. Dokville Teilnehmende haben erneut besondere Vergünstigungen beim Besuch des Festivals. So berechtigt das Dokville Komplett-Ticket am 27. und 28. Juni zum kostenfreien Eintritt in alle Vorführungen des SWR Doku Festivals. Dokville-Besucher mit Tages- oder Komplett-Tickets können nach Anmeldung kostenfrei an der Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises am 28. Juni teilnehmen.

(Astrid Beyer, Kuratorin Dokville)

Ort: Kino Metropol 2, Bolzstraße 10, 70173 Stuttgart

Alle Infos, Programm und Anmeldung unter: www.dokville.de, sowie in den sozialen Netzwerken Facebook (#Dokville) und Twitter (@Dokville).

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