„Background music is dead“

Die Natur, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2013. Auf der Suche nach einer Vision für seine Agentur Heardis! begibt sich Robin Hofmann für ein Jahr als Ranger ins Elbsandsteingebirge der Sächsischen Schweiz. Viele Kilometer von der Region Stuttgart entfernt, dringt er in Wälder, Gebirge und Flüsse vor, die kaum ein Stadtmensch je zuvor gesehen hat…

2013 war Robin Hofmann bereits seit rund 10 Jahren Geschäftsführer der Agentur Heardis! für akustische Markenkommunikation in Stuttgart. Schon während des Studiums arbeitete er selbstständig als DJ und Webgestalter. Mit Ende 20 kam beides zusammen. Die Idee: „Was ein klassischer Gestalter, Grafiker oder Designer visuell macht, machen wir akustisch!“ Heardis! war geboren. Obwohl die Firma jahrelang gut lief, fehlte Robin Hofmann eine Vision. Auch die viele Arbeit forderte ihren Tribut und er war mental am Ende. So kam es für den bekennenden Stadtmenschen zur Auszeit als Ranger. Er bewarb sich beim Nationalpark Sächsische Schweiz auf eine Stelle für ein freiwilliges soziales Jahr. „Die wollten mich eigentlich gar nicht haben, doch ich war der einzige Bewerber und dann mussten sie mich nehmen“, verrät er uns mit einem Schmunzeln. Er brachte ihnen bei, wie man Copy & Paste benutzt. Sie ihm, wie man mit einer Motorsäge umgeht und im Wald übernachtet. Der Perspektivenwechsel und die Zeit alleine im Wald halfen ihm beim Reflektieren. Über die Kernkompetenzen seiner Agentur, Megatrends und wo es mit der Firma hingehen sollte.

Heute hat Heardis! eine klare DNA: Innovation. Robin Hofmann setzt auf Automatisierung und Prozessoptimierung, um Räume für Kreativität zu schaffen. Neugier und Experimentierfreudigkeit treiben die rund 20 Mitarbeiter*innen an.  Die Leistungen der Agentur reichen vom Sound Branding über Audio Production bis zur Music Curation, also dem Zusammenstellen vorhandener Musik für Kunden wie Hugo Boss, Breuninger oder Motel One. Gerade im Einzelhandel wünscht sich Robin Hofmann mehr Mut: „Musik ist ein essenzielles strategisches Gestaltungselement, ebenbürtig zu visuellen und haptischen, mit denen wir direkt die Aufenthaltsqualität und Umsatz positiv beeinflussen können.“ Beim Kuratieren arbeiten sie mit einer eigens entwickelten Plattform, die es ermöglicht, Musik für einen Kunden und seine Marke, aber auch für die jeweilige Situation zusammenzustellen. Hinter den Soundtracks stecken neben der Maschine auch immer die Mitarbeiter*innen, viele von ihnen ehemalige DJs.

Die Kunden von Heardis! sitzen hauptsächlich in Deutschland, sind aber weltweit aktiv. Robin Hofmann ist von einem starken lokalen Netzwerk überzeugt: „Ich suche immer die Nähe, auch zu den Mitbewerbern.“ Er wünscht sich, dass Kontakte in der Region niederschwelliger und spontaner geknüpft werden könnten. Gerade bei großen Unternehmen und in der Industrie sei man immer wieder überrascht, dass es eine Agentur wie Heardis! vor der Haustür gäbe.

Wie klingt für dich die Region? Haben wir Robin in unserem neuen Digithoughts-Film gefragt. Die Antwort gibt es hier.