CSR – “Creative Social Responsibility”

Kreative übernehmen soziale und ökologische Verantwortung

Creative oder Corporate? Beides stimmt, wobei CSR offiziell für Corporate Social Responsibility steht und verantwortliches, nachhaltiges unternehmerisches Handeln umschreibt, das über die eigentliche Geschäftstätigkeit hinausgeht.

Doch ist CSR mittlerweile in so vielen kreativschaffenden Unternehmen, Projekten und Initiativen ein Thema, dass das große C genauso gut für „Creative“ stehen kann. Beispielhafte Aktionen gibt es viele, auch in Fachverbänden, die Hunderte Unternehmen repräsentieren: Schon 2009 hat die AGD (Allianz Deutscher Designer) eine Charta für nachhaltiges Design entworfen, die Anregung und Grundlage für Designer ist, ökologisch, sozial verträglich und wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Der BDA (Bund deutscher Architekten) hat das Manifest „Vernunft für die Welt“ initiiert, das von allen Verbänden und Kammern getragen wird. Darin erklären Architekten, Ingenieure und Stadtplaner, „den Einsatz von Energie, Material und Boden um ein Vielfaches zu verringern, umweltschädliche Emissionen zu vermeiden und den Einsatz der Baustoffe so zu planen, dass sie nach ihrer Nutzung zur Grundlage neuer Produkte werden.“ Die Klimainitiative der Druck- und Medienverbände ermöglicht die Herstellung von klimaneutralen Printprodukten und Verpackungen. Betriebe werden für die CO2-Relevanz der Wertschöpfungskette sensibilisiert und haben die Möglichkeit, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen. In diesem Newsletter werden u.a. Beispiele kreativer Unternehmen aus der Region Stuttgart vorgestellt, die sich engagieren und die Welt ein ganz klein wenig besser machen.

Soziales und ökologisches unternehmerisches Engagement in der Region Stuttgart findet ganz konkret im Großen und im Kleinen statt, bekannte und unbekannte Unternehmen leisten ihren Teil an einer gerechten oder einer sauberen Umwelt.

Unglaublich viel Engagement zeigt ein kleines Unternehmen in Stuttgart, Kipepeo Clothing (s. Foto). Durch das Bedrucken und den Verkauf fair gehandelter T-Shirts gewährleistet Gründer Martin Kluck die Unterstützung zweier Grundschulen in Arusha/Tansania, zu denen er eine persönliche Verbindung hat. Alle Shirts werden von ehrenamtlichen Helfern von Hand bedruckt, verpackt und versendet. Das Besondere daran ist, dass die Motive originalgetreu von Bleistiftzeichnungen der Schulkinder aus den beiden Schulen übernommen werden. www.kipepeo-clothing.com

Auf „Green Events“ spezialisiert hat sich die Agentur Quartier Stuttgart. Geschäftsführerin Brigitte Volz weiß, dass sich ökologische, ökonomische und soziale Aspekte hervorragend mit unternehmensrelevanten Botschaften und Entertainment verknüpfen lassen. Eine Anerkennung beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2011 gab es für die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, ein Expertenteam mit langjähriger Erfahrung in Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit sowie ein fundiertes System, um die Umweltfreundlichkeit einer Veranstaltung zu analysieren, Emissionen zu reduzieren und auszugleichen. www.quartier-stuttgart.com

Nach dem „Stadtring”-Konzept der Agentur Zebra-Design in Berlin hat die Goldschmiedin Ruth Sellack einen Ring entworfen, der eine besondere Verbundenheit zu Stuttgart ausdrückt: Symbole und Wahrzeichen der Stadt sind die Motive der Hightech-Keramik, die in Silber eingearbeitet werden (s. Foto). Vom Erlös jedes verkauften Ringes gehen 20 Euro an die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e.V., die das Kinderkrankenhaus Olgahospital fördert. www.ruth-sellack.de

Ein weiteres Unternehmen, das übrigens 2012 mit dem Bundespreis Ecodesign ausgezeichnet wurde, sitzt in Neuhausen auf den Fildern: www.firetube.de. Firetube ist ein modulares Ofensystem in schönem Design, ist langlebig, leicht zu reparieren und kann gut an neue Standorte oder Heizbedürfnisse angepasst werden. Jeder Ofen ist zu 100 Prozent recyclebar bzw. kann in Teilen wiederverwendet werden. Der Bundespreis wird auch 2013 vergeben. www.bundespreis-ecodesign.de

Weitere Artikel zum Thema finden Sie in der Juni-Ausgabe unseres Newsletters “in medias res”.