die Frage: Was ist das Metaverse?

01.03.2022

„Eine spannende Frage, die nicht ganz einfach zu beantworten ist. Mark Zuckerberg hat im Herbst vergangenen Jahres in einem sehr langen und sehr aufwendig produzierten Film versucht zu erklären, was seine Version des Metaverse ist. Aus seiner Sicht ist es eine logische Fortsetzung seines bisherigen Geschäftsmodells. Die Weiterentwicklung von Social Media in der Zukunft. Einschließlich des Arbeitens, des Lernens, unserer Freizeit etc. Für nahezu jede Aktivität, die wir real haben, wird es eine voll digitale Variante oder zumindest eine digitale Ergänzung zur Realität geben.

Im technischen Umfeld nennt man das einen „digital twin“. Es geht hier also um nicht weniger als den digitalen Zwilling unseres Lebens. Es gibt Stand heute zwei Möglichkeiten, das Metaversum zu betreten. Mit einer VR-Brille kann ich vollkommen in die Welt eintauchen. Alles, was ich sehe und höre, ist nicht real. Die zweite Variante ist es, das Metaversum mit Augmented Reality in die Realität zu holen. Die Realität wird mit virtuellen Objekten und Bewohnern (Avatare) in die Realität mit einer AR-Brille projiziert. Klingt das alles neu und nach Science-Fiction oder kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Richtig. Viele der Technologien existieren bereits und werden schon genutzt. Haben Sie schon einmal Google Maps zur Fußgängernavigation genutzt und Ihnen wurden Richtungspfeile in die Straße projiziert? Oder haben Sie Kinder Pokemon Go spielen sehen, die mit ihren Smartphones virtuelle Tiere suchen? Vielleicht hatten Sie auch schon die Gelegenheit, eine VR-Brille aufzuziehen und sind in einer virtuellen Welt spazieren gegangen?

Natürlich stehen wir mit diesen Technologien noch am Anfang. Virtual Reality erreicht schon eine sehr gute visuelle Qualität. Augmented Reality, also das Anreichern der Realität mit digitalen Inhalten, funktioniert mit Smartphones und Tablets bereits gut. Die Vision von Facebook mit einer leichten, normal anmutenden Brille, die AR-fähig ist, ist aber noch ein ganzes Stück weg. Natürlich kann man das alles seltsam finden und auch sehr kritisch sehen. Es bestehen aber immense Chancen in der Technologie. In der Pandemie haben wir gelernt, dass man vieles auch mit Remote Arbeit und Videokonferenzen erledigen kann. Allein der Rückgang von Kurzstrecken-Businessflügen ist eigentlich eine gute Sache. 

Zusammengefasst ist das Metaverse eine gigantische 3-dimensionale Social-Media-Plattform. Es ist Arbeitswelt, Spielplatz, Sport, Kunst und Kultur. Aber wer erzeugt die ganzen Inhalte? Wer baut die Welten? Jeder kann es tun. Klar, man muss neue Technologien erlernen. Aber das mussten wir schon immer. Künstler können neue Formen von Kunst erschaffen und sich ganz anders mit ihrem Publikum auseinandersetzen. Mit viel Kreativität lassen sich ungeahnte Dinge erschaffen.  Wichtig ist nur, dass es eine offene Welt ist und nicht das Produkt eines Unternehmens, das Nutzer als Datenquellen und letztlich als Ware sieht. Glücklicherweise existiert das Metaverse bereits in vielen Varianten und mit vielen anderen Unternehmen, die die digitale Zukunft mitgestalten.“

Georg Fuhrmann, CEO bei Lightshape, Agentur für 3D und Digital Experiences