die Fragen: Zur Attraktivität von Veranstaltungen

31.05.2019

Was hat Sie beim diesjährigen Musik-, Film- und Interactive-Festival SXSW in Texas überrascht?

„In einem Punkt unterscheidet sich das SXSW sehr von den meisten anderen Fesitvals: wir verändern uns ständig. Wir hatten dieses Jahr den Track „Cannabusiness“ im Programm und auch „Cities, Government and Politics“, „AI“, „Brands and Marketing Services“, „Social Global Impact“. Vor 20 Jahren hatten wr nur drei Sparten: Music, Film, Interactive. Jetzt haben wir 26 Conference Tracks. Interessant ist: Während des Submission Process von Mitte Juni bis Mitte Juli kann man eine Idee für das Konferenzprogramm einreichen. Auf der Basis der Submissions sehen wir, wo die zukünftigen Trends liegen.“

Worauf kommt es bei so großen Events an, welche Herausforderungen gibt es?

„Ich glaube, die Leute, die zu uns kommen, erwarten Neuigkeiten – in der Musik, im Film, aber auch hinsichtlich anderer gesellschaftlicher Themen. Man muss aber auch daran denken, wie man sein Festival mit anderen Begleitthemen noch interessanter machen kann. Eine Sache, die ich sehr wichtig finde, ist das Essen. Man geht nicht zu bestimmten Panels, sondern man möchte etwas trinken, essen, mit Leuten quatschen und Spaß haben. Dann hat man ein Networkung-Feeling, das ist sehr wichtig.“

Und welche Rolle spielen soziale Medien?

„Social Media war bei uns von Anfang an wichtig. Twitter wurde zwar nicht bei uns lanciert, aber es war auf jeden Fall ein großer Moment für sie, durch uns bekannt zu werden. Diese Kombination ist wichtig bei einer Konferenz oder einem Festival. Man muss auch bedenken, die Webseite ist das absolute A und O. Man muss die Leute immer mit Informationen füttern. Man weiß nie, ob sie – when they sign in – auch deinen Twitter- und Facebook-Account prüfen.“

Aus Ihrer Sicht als studierter Neurobiologe: Wie gelingt es, Begeisterung zu wecken?

„Ich bin Wissenschaftler, ich bin genauso begeistert über eine Erfindung in der Neurobiologie wie über etwas, das bei der SXSW passiert. Die Neurowissenschaft ist auch ein Teil des Programms. Die Frage nach der Begeisterung ist die Frage danach, wie anfällig die Leute für neue Ideen sind. Es ist wichtig, dass die Leute ein Minimum an Aufmerksamkeit mitbringen. Und was in diesem ganzen Kontext auch wichtig ist, ist Humor, er wird weit unterschätzt.“