19.07. - 06.09.2018

Kunstverein Ludwigsburg zeigt Thomas Putze „Ausflüge“ und im Salon Elke Zemelka „Transfigurationen“

Ja mir san mit m Radl da, Thomas Putze, 2018, Kirsche, Metall
Ja mir san mit m Radl da, Thomas Putze, 2018, Kirsche, Metall

Bevor der Bildhauer und Performancekünstler Thomas Putze (*1968 in Augsburg) mit der kreativen Arbeit an einer Skulptur beginnt, macht er sich erst einmal auf die Suche nach seinen Lieblingsmaterialien Holz und Metall. Baumstümpfe, Holzklötze, Äste und Fundstücke aus dem Zivilisationsmüll wie Fahrradrahmen, Rohre oder Schläuche inspirieren den Künstler zu Tier- und Menschendarstellungen. „Ausflüge“ nennt er diese Exkursionen in den Wald oder zu Schrottplätzen, die er mit dem Fahrrad zurücklegt. Schon mit zwölf Jahren sei er mit elterlicher Genehmigung allein mit einem Freund zu einer einwöchigen Fahrradtour aufgebrochen. Diese Entdeckungsreise habe ihn nachhaltig geprägt.

Aus dem Fundus in seinem Atelier in der Container-City vor den Stuttgarter Wagenhallen erschafft Putze auf humorvolle und skurrile Weise seine Kreaturen. Menschliches spiegelt sich im Tierischen und tierisches im Menschlichen. Das Holz belässt er in seiner rohen Natur und macht dessen Eigenarten zum Bestandteil seiner Kunst. Nicht weniger prägnant und augenfällig sind die großformatigen Tuschezeichnungen des Künstlers. Sein Werk ist ein permanentes Agieren zwischen Zwei- und Dreidimensionalität. Zeichnung und Skulptur erweitert er stets im Kontext der Performance und Raumbezogenheit.

Mittelpunkt seiner Ausstellung im Kunstverein Ludwigsburg wird eine völlig neu entstehende große Rauminstallation sein, die Putze zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Ludwigsburger Mörike Gymnasiums, dem Kunst-Neigungskurs des Ludwigsburger Friedrich-Schiller-Gymnasiums sowie der Außenklasse der Inklusionsschule Stuttgart-Hausen in einem Workshop entwickeln will. Die Installation wird sich im Ausstellungsraum des Kunstvereins weiter verändern. Ob aus zerlegten Fahrradrahmen und Astmaterial freie Strukturen oder figürliche Arbeiten entstehen, bleibt den jungen Leuten individuell überlassen. „Ich sehe mich als Ideengeber und Moderator und finde es spannend zu sehen, wie sie mit dem Material umgehen“, sagt Putze, der auch als Dozent an der Freien Kunstakademie Nürtingen Bildhauerei, Zeichnung und Performance lehrt.

Die Ausstellungsbesucher können bei einem Workshop am 2. August um 17.30 Uhr selbst agieren. Es wird gehämmert und gesägt.

Im Salon stellt aus:
Elke Zemelka – Transfigurationen

Die Malerei der 1960 in Ludwigsburg geborenen Künstlerin Elke Zemelka ist geprägt durch die archaische prähispanische Kultur ihrer Wahlheimat Mexiko und von den Einflüssen der modernen kontemporären Malerei. Mit ihrer Rückkehr nach Deutschland eröffneten sich für sie neue Sichtweisen. Die Auseinandersetzung mit diesen beiden Kulturen und den unterschiedlichen Lebensrealitäten ist Gegenstand ihrer aktuellen Arbeiten.

Dieser Gegensatz zeigt sich im Kontrast von organischen Körperfragmenten zu geometrischen Formen, aber auch in der Farbkomposition. Hierdurch offenbart und verstärkt sich für sie die Fragilität und Vulnerabilität des Individuums in einem vorbestimmten berechenbaren Umfeld. Für die Künstlerin ist dies eine Parabel auf das aktuelle Leben.

Ort
: Kunstverein Ludwigsburg, im MIK, Eberhardstraße 1, 71634 Ludwigsburg

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Ort

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